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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 49

1852 - Koblenz : Bädeker
Lothar Hi. 49 der Hausmacht und der Persönlichkeit des Regenten ab. 2) Die Herzöge, von Karl d. G. auf ihr ursprüngliches Amt, die Anführung im Kriege, beschränkt, erweiterten bald nach dessen Tode ihre Gewalt dadurch, daß sie die Geschäfte der königlichen Sendboten an sich rissen, namentlich die Oberaufsicht über die Gerichts- höfe und den Vorsitz in den Provinzialversammlungen, wodurch sie sogleich den größten Einfluß auf die Königöwahl erhielten; dagegen wurde ihre Macht auch beschränkt durch königliche Freibriefe, durch das Emporkommen der Städte und die Gründung von Fürstenthümern, welche unter Markgrafen, Landgrafen u. s. w. standen. Unter Heinrich Iv. wurden die meisten Herzogthümer erblich. 3) Die Würbe der Pfalzgrafen, welche in den Zeiten der Merovinger und Karolin- ger das Hofrichteramt ansübten und jede Appellation in Sachen, deren Entschei- dung nicht dem Könige unmittelbar zustand, aburtheilten, war mit dem Fall des karolingischen Reiches verschwunden. Aber schon im 10. Jhdrt. finden wir wie- der Pfalzgrafen, und zwar nicht einen einzigen, als obersten Hofrichter, sondern in den einzelnen Provinzen, welche Stellvertreter des Königs im Gerichte und zu- gleich königliche Kameralbeamten waren, indem sie die Kronregalien zu schützen, die Rechte des Fiskus in den Provinzen zu wahren und die königlichen Kammer- güter zu beaufsichtigen hatten. Auch diese Würde ward meistens erblich. 4) Die Grafschaften wurden unter den fränkischen Kaisern alle erblich. 8- 1-2. Lothar Lh., der Sachse, 1123-1137. Nach Heinrich V. Tode erwartete sein Neffe, Herzog Friedrich von Schwaben, die Krone; aber der Erzbischof von Mainz, welcher der Hauptgegner Heinrich's V. und seiner Partei gewesen war, lenkte die Wahl auf Lothar, Herzog von Sachsen. Sein erledigtes Her- zogthum Sachsen und seine einzige Tochter gab Lothar Heinrich dem Stolzen, Herzog von Baiern, ans dem Hause Welf, mit dessen Hülse er vergebens den Hohenstaufenschen Brüdern, Friedrich von Schwa- den und Konrad, die Reichsgüter zu entreißen suchte, welche Heinrich V. im Kampfe mit seinen Gegnern eingezogen und wie einen Privatbe- sitz auf die Hohenstaufen vererbt hatte. Die Hohenstaufen behaupteten sich nicht nur im Besitze der Reichsgüter, son- dern ihr Kriegsglück veranlaßte sie auch einen offenen Kampf um die deutsche Krone zu beginnen und den Herzog Konrad als Gegenkönig aufzustellcn, der aber bald an einem glücklichen Fortgange seines Unternehmens in Deutschland verzwei- felte und deshalb nach Italien aufbrach, wo er auch (in Monza) gekrönt wurde, aber bald allen Anhang verlor. Beide Brüder mußten sich nach 9jährigem Kampfe dem Könige unterwerfen. Lothar machte einen zweimaligen Zug nach Italien; auf dem ersten war der Hauptzweck: das durch gleichzeitige Wahl zweier Päpste, Anaclet Ii. und Jnno- cenz Ii., entstandene Schisma beizulegen, nicht erreicht; doch erhielt Lothar im Lateran die Kaiserkrone (durch Innocenz Ii.). Auf dem zweiten Zuge vertrieb er und sein Schwiegersohn Heinrich den Bundesgenossen Anaclet's Ii., König Roger Pütz deutsche Gesch. 5. Aufl. 4.

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 51

1852 - Koblenz : Bädeker
Oer zweite Kreuzzug. 3t Daher unternahm Ludwig Vii., König von Frankreich, den zweiten Kreuzzug, und der Abt Bernhard von Clairveaux bewog auch den deutschen König Konrad Iii. nebst dem Herzoge Friedrich (Barbarossa) von Schwaben zu persönlicher Theilnahme an dem Zuge. Beide Heere zogen durch Ungarn über Konstantinopel nach Kleinasien; die Deutschen, welche den kürzesten Weg durch das Reich Jconium ge- wählt hatten, litten durch unvorsichtige Theilung und durch Vernach- lässigung der Verpflegung harte Verluste, sie wurden von einem Heere des Sultans von Jconium überfallen, nur der zehnte Theil konnte den Rückzug nach Nicäa antreten. Ludwig, der etwas später ankam, vereinigte sich mit den spärliche,: Ueberresten der Deutschen und zog in Kleinasien längs der Küste bis nach Pamphylien, wo er sich mit einem Theile des Heeres nach Antiochia einschiffte, während der übrige Theil noch bis Tarsus zu Lande zog und durch Elend, Roth und die Feinde säst gänzlich aufgerieben wurde. Der Plan zur Wiedereroberung Edessas ward vorläufig ausgegeben, und die drei Könige Balduin Iii., Konrad Iii. und Ludwig Vii. vereinigten sich zu einem gemeinschaftlichen Angriffe auf Damaskus, der aber durch Verzagtheit und Verrath (der syrischen Fürsten) ohne Erfolg blieb, worauf beide Könige in ihre Staaten zurückkehrten. Als Konrad im Begriffe war nach Italien zu gehen, um sich zum Kaiser krönen zu lassen und hier den von Freiheitsideen durch- drungenen lombardischen Städten gegenüber das fast vergeffene kö- nigliche Ansehen geltend zu machen, starb er. Da sein älterer Sohn (Heinrich) vor ihm gestorben, sein jüngerer aber noch unmündig war, so gab er sterbend seine Stimme für seinen Neffen Herzog Friedrich von Schwaben, den er allein für geeignet hielt, sowohl die gänzlich gesunkene Oberhoheit des deutschen Königs in den Grenzlanden (Po- len, Arelat, Italien) herzustellen, als die beiden Häuser Wels und Hohenstaufen zu versöhnen, weil dieser von beiden zugleich abstammte (s. die Stammtafel S. 53). 2. Friedrich I. Barbarossa 1152—1190. Sein Hauptstreben war das unter seinen Vorgängern gesunkene kaiserliche Ansehen, namentlich die in Italien geschmälerten kaiserlichen Rechte, wieder herzustellen; daher unternahm er 6 Züge nach Ita- lien, wo er den dritten Theil seiner Regierungszeit (13 I.) zubrachte. Erster Zug nach Italien (1154). Die lombardischen Städte hatten sich seit Heinrich Iv. der Gerichtsbarkeit der kaiserlichen Statt- halter entzogen und sich ihre Consuln selbst gewählt; kleinere Städte 4»

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 54

1852 - Koblenz : Bädeker
Der lombardische Städtebund. 64 dinälen eine kaiserliche und eine antikaiserliche Partei, diese wählte Alexander Ii!., jene Paschal Ii!., wodurch ein 18jähriges (1159—77) Schisma entstand. Friedrich wollte als Schirmvogt der Kirche eine Ausgleichung herbeiführen, allein Alexander sprach ihm das Recht dazu ab und verband sich mit den Städten Oberitaliens gegen ihn. Auf einem 3. Zuge nach Italien (1163) ohne Heer suchte der von Aleranker Ui. mit dem Kirchenbanne belegte Kaiser die Unzufriedenheit, welche sich über die Härte der von ihm eingesetzlen Beamten geäußert hatte, zu be- schwichtigen. Auf dem 4. italienischen Zuge (1166 — 68) zwang Frie- drich die Römer (durch einen Sieg bei Tusculum), den Papst Pa- schal Hl. anzuerkennen und ließ sich nebst seiner Gemahlin von ihm krönen. Damals stand er auf dem Gipfel seiner Macht — aber nur für kurze Zeit. Denn da sein Heer durch eine pestartige Krank- heit fast gänzlich aufgerieben wurde, floh er verkleidet und fast ganz allein über die Alpen. Die lombardischen Städte aber, deren Be- schwerden über die kaiserlichen Statthalter keine Abhülfe gefunden hatten, waren in einen großen Bund zusammen getreten, sie führten die Mailänder in ihre Stadt zurück und erbauten eine Festung als Schutzwehr gegen die Deutschen, die sie dem Kaiser zum Trotz Alessandria nannten. Als Friedrich diese auf dem 5. italienischen Zuge (1174 — 78) belagerte, fiel Heinrich der Löwe von ihm ab (weil er diesem die für seine Hülfs- leistnng geforderte Abtretung der Stadt Goslar nicht bewilligte). Bittend soll der Kaiser sich dem stolzen Herzog zu Füßen geworfen haben, um ihn zu fernerm Beistand zu bewegen — aber vergebens. Ehe er neue Verstärkungen erhalten hatte, wurde er von den er- muthigten Lombarden bei Leg nano 1176 angegriffen und so ent- schieden geschlagen, daß er sich genöthigt sah, mit Alexander Iii. zu Venedig Frieden und mit den Lombarden zuerst einen Waffenstill- stand auf 6 Jahre und nach dessen Ablauf einen förmlichen Frie- den zu Constan.; zu schließen 1183, in welchem er den Städten gegen einen Geldzins einen großen Theil der Hoheitsrechte überließ. Nach Deutschland zurückgekehrt, sprach Friedrich über Heinrich den Löwen, der ihn in Italien verlassen hatte und auf eine fünf- malige Vorladung nicht erschienen war, die Reichsacht aus, und zersplitterte dessen Besitzungen, indem er Baiern dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach (dessen Nachkommen noch heute in Baiern regieren), das westliche Sachsen dem Erzbischöfe von Köln, das öst-

4. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 55

1852 - Koblenz : Bädeker
Heinrich der Löwe. 33 liche mit der herzoglichen Würde von Sachsen dem Grafen Bern- hard von Anhalt (dem Sohne Albrecht des Bären) gab. Zwar griff Heinrich der Löwe zu den Waffen, Anfangs nicht ohne Erfolg, aber als der Kaiser selbst gegen ihn zu Felde zog und seine Vasallen ihn verließen, bat er fußfällig um Gnade. Bis zu Thränen gerührt, befreite der Kaiser ihn von der Acht und ließ ihm seine Stanun- güter Braunschweig und Lüneburg, doch mußte er auf 3 Jahre das Reich verlassen und ging zu seinem Schwiegervater, dem Könige von England (Heinrich Il). Nach einem glänzenden Reichstage zu Mainz (1184), wo Frie- drich seine beiden ältesten Söhne, Heinrich und Friedrich, wehrhaft machte, erschien er zum 6. Male in Italien, wurde allenthalben sehr ehrenvoll empfangen und feierte in dem neuerbauten Mailand die Vermählung seines ältesten Sohnes, des römischen Königs Heinrich, mit Constanze, Roger's Ii. Tochter und Erbin des Königreichs Apu- lien und Sicilien. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Regierung für die Zeit seiner Abwesenheit übertragen hatte, unternahm er den dritten Kreuzzug 1189. Sa lad in, Sultan von Aegypten, erneuerte die Ansprüche Aegyptens auf Syrien und Palästina, schlug die Christen (welche den Waffenstillstand verletzt hatten, wodurch der Kampf mit Saladin auf einige Jahre unterbrochen war) bei Hittin unweit des alten Liberias, nahm den König Guido (Veit) mit vielen Rittern gefangen und machte durch Einnahme der Hauptstadt dem Königreiche Jeru- salem nach 88jähriger Dauer ein Ende. Der Verlust der heil. Stadt bewog die drei ersten Fürsten der Christenheit, den 70jährigen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und die Könige Philipp August Ii. von Frankreich und Richard Löwenherz von England, mit der Blüte ihrer Ritterschaft den 3. Kreuzzug an- zutreten. Kaiser Friedrich, welcher zuerst aufbrach, kam nach Klein-Asien, schlug das Heer des Sultans von Jconium, eroberte diese Stadt, fand aber bald darauf im Flusse Kalykadnos (Saleph) seinen Tod. Sein Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, führte zwar das durch Seuchen und Ausreißen stets abnehmende Heer noch bis Akkon oder Ptolemais (auch Acre), wo er dm Orden der deutschen Ritter stif- tete, aber noch während der Belagerung der Stadt starb (1191).

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 57

1852 - Koblenz : Bädeker
37 Heinrich Vi. Philipp von Schwaben u. Otto I V. Landes gegen die Einfälle der heidnischen Preußen dem Orden das Kulmerland - (nebst dem Gebiete vor: Löbau) abzutreten, an. Nach einem 53 jährigen Kampfe gelangte der Orden zur Herrschaft über Preußen. Als Akkon, nachdem es gerade 100 Jahre der Hauptsitz des Ordens gewesen, an den Sultan von Aegypten verloren ging 1291, zog der Hochmeister (Konrad von Feuchtwangen) nach Vene- dig, und als diese Stadt sich den päpstlichen Bann zugezogen hatte (wegen der Eroberung Ferraras), ward der Hauptsitz nach Marien- burg verlegt (1309). 3. Heinrich Vi. 1190 — 1197, der schon während des Kreuzzuges seines Vaters die Reichsverwal- tung geführt hatte, folgte ohne weitere Anerkennung von Seiten der Fürsten wie in einem Erbreiche. Nach den: Aussterben des norman- nischen Königshauses ging er nach Italien, ließ sich in Rom krönen und hoffte das Erbe seiner Gemahlin, Apulien und Sicilien, in Besitz zu nehmen. Aber die Sicilianer hatten aus Abscheu gegen die deutsche Herrschaft den Grafen Tankred und nach dessen Tode seinen Sohn Wilhelm Iii. zun: Könige ernannt. Diese machten den: Kaiser sein Erbland noch 5 Jahre lang streitig. Eine angebliche Verschwörung diente ihm zum Vorwände, an seinen Gegnern die grausamste Rache zu nehmen, die Ersten der Geistlichkeit und des Adelstandes wurden gehenkt, verbrannt, oder, wie König Wilhelm, verstümmelt und geblendet; deshalb, so wie wegen Richard's Löwen- herz Behandlung sprach der Papst den Bann über ihn aus. Als er im Begriffe war, einen Kreuzzug anzutreten, überraschte ihn der Tod (zu Messina) zur allgemeinen Freude der Italiener. Heinrich der Löwe war aus England zurückgekehrt und hatte vielen Anhang gefunden, aber alle Versuche, seine früheren Besitzungen wieder zu gewinnen waren erfolglos; er starb 1195 zu Braunschweig. 4. Philipp von Schwaben 1198 — 1208 und Otto Iv. 1198 — 1215. Nach Heinrich's Vi. Tode trennten sich die deutschen Fürsten in Bezug auf eine neue Wahl in zwei Parteien: eine hohenstaufensche, welche Heinrich's jüngsten Bruder Philipp von Schwaben (Hein- rich's Sohn Friedrich war erst 3 I. alt), und eine welfische, welche Otto, den zweiten Sohn Heinrich's des Löwen, wählte. Die letz- tere übertrug die Entscheidung dem Papste Innocenz Hi., welcher nach vergeblichen Vermittelungsversuchen den Otto als König aner-

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 61

1852 - Koblenz : Bädeker
Friedrichs Absetzung und Gegenkönige. Das Interregnum. 61 wich. Von hier aus versuchten sie zwar noch einmal nach Oesterreich vorzudringen, als aber ihnen dort ein großes christliches Heer unter dem Könige (Wenzel) von Böhmen und den Herzögen von Oesterreich und Kärnthen entgegentrat, kehrten sie zurück und räumten auch Un- garn auf die Nachricht von deni Tode ihres Groß-Khans. Nachdem Gregor Ix., fast 100 Jahre alt, gestorben, erhielt Friedrich einen noch heftigern Gegner in dessen zweitem Nachfolger, Innocenz Iv. Dieser sprach über den Kaiser, der dem Papste sein Land vorenthielt, zu Lyon, wohin er eine allgemeine Kirchenversamm- lung (1245) berufen hatte, auch die Absetzung aus und forderte die deutschen Fürsten zu einer neuen Wahl auf, ohne Rücksicht auf den schon früher zum römischen Könige gewählten zweiten Sohn Fried- rich's, Konrad. Aber fast nur geistliche Fürstelt wählten den (frühern Regenten für Konrad) Landgrafen Heinrich Raspe von Thü- ringen zum Gegenkönig (1246), und als dieser (schon 1247 auf der Wartburg) starb, erhoben die rheinischen Erzbischöfe im Einver- ständniß mit einigen weltlicheil Fürsteil eilten neuen Gegenkönig in der Person des (20jährigen) Grafen Wilhelm von Holland. Während Deutschland zwischen den beiden jungen Königen Konrad und Wilhelm getheilt war, setzte Friedrich betx Kampf gegen die Lombardell mit immer mehr abnehmendem Glücke fort bis zu seinem Tode 1250. 6. Konrad Iv. 1250—54. Wilhelm —1256. Konrad ging bald (gleich seinem Vater die Herrschaft in Ita- lien der in Deutschland vorziehend) nach Apulien, welches sein Bru- der Manfred als Statthalter gegen den Papst behauptet hatte. Hier starb er schon 1254, mit Hinterlassung eines zweijährigen Sohnes Konradin. Wilhelm von Holland blieb auf einem Zuge gegen die Westfriesen, die er ju einem Tribute zwingen wollte, mit seinem Pferde im Eise steckeil und ward von einigen Friesen, die ihn nicht kanntell, erschlagen. 8- 14- Das Interregnum 1237—1273. Da nach Wilhelm's Tode der Papst (Alexander Iv.) die - Wahl Konradin's bei Strafe des Bannes verboten und der Köllig Ottokar von Böhmen die ihm angebotene Krone abgelehnt hatte, so wählte ein Theil der bestochenen deutschen Fürsten den Grafen Richard von Cornwallis, Andere den König Alfons X. von Ca-

7. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 64

1852 - Koblenz : Bädeker
64 Krieg zwischen Rudolf und Ottokar von Böhmen. Zweimaliger Krieg zwischen Rudolf und Ottokar von Böhmen 1276 und 1278. Rudolf lud den Ottokar, der ihn nicht anerkennen wollte, vor, um sein rechtmäßiges Lehen, Böhmen und Mähren, von ihm zu em- pfangen, die in Besitz genommenen Reichslehen dagegen zurückzu- geben. Da Ottokar auf wiederholte Vorladung nicht erschien, so ward die Reichsacht über ihn ausgesprochen und der Reichskrieg ge- gen ihn begonnen, indem Rudolf mit seiner ganzen Macht die Do- ttau abwärts durch das ihn bereitwillig ausnehmende Oesterreich bis vor Wien zog, während Graf Meinhard von Tirol die böhmischen Besatzungen aus Steiermark und Kärnthen vertrieb. Daher zog auch Ottokar nach der Donau, bat aber, als Rudolf auch von den Un- gar;: ein großes Heer zur Unterstützung erhalten hatte, um Frieden, worin er auf jene vier Landschaften verzichtete. Doch konnte er den Ver- lust derselben nicht verschmerzen und erneuerte daher plötzlich den Krieg 1278, nachdem er einen Theil der Reichsfürsten erkauft hatte. Rudolf faßte den heldenmüthigen Entschluß, seinem viel stärkeren Feinde entgegen zu gehen. Verstärkt durch Zuzug aus den neu er- worbenen Landschaften, wo sich nur Weuistö von Ottokar hatten ge- winnen lassen, und abermals von einem Heere der Ungarn unter- stützt, siegte Rudolf auf dem Marchfelde unweit Wien, wo Ot- tokar nach hartnäckigem Kampfe stel. Das wiedergewonnene Reichsgut gab Rudolf nicht an einen der ohnehin zu mächtigen Reichsfürsteu, sondern er begründete durch Belehnung (1282) seiner Söhne Albrecht und Rudolfs) mit Oester- reich, Steiermark, Krain und Kärnthen die Hausmacht Oesterreichs, um so seinen Nachkommen, deren Nachfolge in der Kaiserwürde sehr zweifelhaft war, wenigstens eine ansehnliche Stellung unter den deut- schen Reichsfürsten zu sichern. Später (1285) belehnte er auf Bit- ten seiner Söhne den Grafen Meinhard von Tirol mit Kärnthen. Von jetzt an war das Hauptstreben der deutschen Könige auf Erwerbung einer bedeutenden Hausmacht gerichtet, die nicht nur als Grundlage der königlichen Macht, sondern auch *) *) Rudolf i. _________ Albrecht 1. Rudolf, noch 5 Söhne. Mathilde, noch 7 Töchter. -—__—------»«»—- Hzg.v. Schwaben. Gern. Ludwig, Rudolf, Friedrich, - — - —Hzg- v. Baiern. Königs.böhmen. Kaiser. Johannparricida. - ---- Ludwig, Kaiser.

8. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 181

1852 - Koblenz : Bädeker
181 1152-1190 (1154) 1158-1162 (1166—68) (1174-78) 1176 (1183) 1187 1189—1193 1190-1197 (1194-1266) 1198-1208 1203-1204 1208—1215 (1212) 1215-1250 1228 1230—1283 1237 die Türken. Konrad Hi. und Ludwig Vii. ziehen ver- gebens nach Palästina. Friedrich I. Barbarossa. Dessen erster Zug nach Italien zur Demüthigung der lombardischen Städte, deren 3 zerstört werden. Arnold von Brescia endet auf dem Scheiterhaufen. Heinrich der Löwe erhält auch Baiern zurück. Zweiter Zug Friedrich's nach Italien. Demüthigung Mailand's. Reichstag in den roncalischen Gefilden. Neuer Streit mit Mailand, welches zerstört wird. Streitige Papstwahl. Vierter Zug Friedrich's 1. nach Italien, um Pascha! Iii. einzusetzen. Rückkehr ohne Heer. Alessandria erbaut. Fünfter Zug Friedrich's I. nach Italien. Abfall Hein- rich des Löwen. Friedrich I. bei Legnano besiegt. Friede zu Constanz zwischen Friedrich und den Lom- barden. Achterklärung über Heinrich den Löwen und Thrilling der Länder desselben. Niederlage der Christen bei Hittin. Verlust Jerusalems. Dritter K r e u z z u g. Friedrich Barbarossa's Tod. Stiftung des deutschen Ordens im Lager vor Akkon. Entzweiling Philipp's Ii. mit Richard Löwenherz. Waf- fenstillstand mit Saladin. Richard's Gefangenschaft. Heinrich Vi. Besitznahme von Apulien und Sicilicn uild grausames Verfahren daselbst. Das Königreich beider Sicilie» unter den Hohenstaufen. Philipp von Schwaben lind Otto Iv. Zehnjähriger Thronstreit bis zu Philipp's Ermordung durch Otto von Wittelsbach. Der vierte sogenannte Kreuz zu g. Richtung desselben nach Constantinopel statt nach Aegypten, um den geblendeten Kaiser Isaak wieder einzusetzen. Ent- zweiung der Kreuzfahrer mit demselben und Einnahme Constantinopels. Otto Iv. allein. Entzweiung desselben mit dem Papste. Gegen ihn Friedrich Ii. erhoben. Kreuzzug der Kinder. Friedrich Ii. Streit mit dem Papste über die Ver- einigung der deutschen Krone mit der sicilischen und über den Kreuzzug. Kreuzzug Friedrich's fl. Durch einen Vertrag mit Kamel, Sultan von Aegyvten, erhält Friedrich Je- rusalem zurück und krönt sich selbst. Krieg des deutschen Ordens mit den Preußen. Sieg Friedrich's über die Lombarden bei Cortenuova. Abermaliger Zerfall mit dem Papste.

9. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 36

1852 - Koblenz : Bädeker
56 Konrad I. gar in Sachsen ein, vernichteten Ludwig's Heer an der Ens, und da seitdem der gemeinschaftliche Vertheidigungskrieg gegen sie auf- hörte, so plünderten sie die einzelnen Provinzen und dehnten bald ihre Raubzüge bis an den Rhein aus. Gleichzeitig mit dem Erlöschen des karolingischen Hauses im ostfränkischen Reiche fällt die Entstehung der deutschen Volks- herzogthümer, indem theils die Markgrafen, namentlich die an der östlichen Grenze des Reiches, also die in Sachsen und Baiern, durch die Vereinigung mehrerer oder aller Marken ihres Landes unter ihrem Oberbefehl (wie dies zur Vertheidigung der Reichsgrenze gegen die Normannen, Slaven und Ungarn nöthig war) zu einem überwiegenden Ansehen in ihrem Lande gelangten, theils die Sendgrafen ihre durch Verbindung von Civil- und Militärgewalt allmälig erweiterte Macht erblich machten. Auf diese letztere Weise scheint die herzogliche Würde in Franken, Alemannien und Lothringen entstanden zu sein. 8- 9. Konrad I., der Franke, 911—918. Nach dem Aussterben der Karolinger in Deutschland wurde, ohne Rücksicht auf das Erbrecht der schwachen Karolinger in Frankreich, der, dem karolingischen Hause verwandte Herzog Konrad von Franken zum Könige ausgerufen; nur in Lothringen machte der westfränkische König (Karl der Einfältige) sein Erbrecht geltend, nahm dieses Land (außer Elsaß) in Besitz und behauptete es gegen einen zweimaligen Angriff des deutschen Königs. Konrad's Thätig- keit während seiner ganzen Regierung war darauf gerichtet, die deut- schen Fürsten zur Anerkennung seiner königlichen Herrschaft zu zwin- gen. Es gelang ihm zwar da, wo er gerade verweilte, sich Aner- kennung zu verschaffen, aber in seiner Abwesenheit erhoben sich die kaum bezwungenen Fürsten stets aufs Neue, und namentlich brach die alte Feindschaft zwischen den Sachsen und Franken wieder aus, als Kon- rad sich weigerte, nach Otto's Tode dessen Sohne Heinrich alle Lehen des Vaters zu überlassen. Bei dieser innern Zerrüttung Deutschlands wiederholten die Ungarn fast jährlich ihre räuberischen Züge durch Baien: und Memannien bis nach Lothringen und Sachsen (bis Bre- men), wozu sie sogar von Konrad's einheimischen Gegnern aufgefor- dert wurden. Als der kinderlose Konrad von seinem letzten Zuge

10. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 37

1852 - Koblenz : Bädeker
Heinrich I. 37 gegen Baiern verwundet zurückkehrte und sein Tod bevorstand, em- pfahl er (mit Uebergehung seines Bruders) seinen Gegner Heinrich von Sachsen zum Nachfolger, weil er diesen allein für geeignet hielt, sich allgemeine Anerkennung zu verschaffen und so die Einheit des Reiches herzustellen. Heinrich wurde auch von den Franke,: und Sachsen zum Könige gewählt, aber Baiern und Alemannien behaup- teten noch eine Zeit lang chre Selbständigkeit. §. 10. Könige aus dem Hause Sachsen 919—10241. 1. Heinrich I. 919—936. Heinrich's doppelte Aufgabe war 1) die Wiederherstellung der Einheit des Reiches durch eine allgemein anerkannte königliche Ober- hoheit und 2) die Sicherung der Grenzen sowohl im Westen durch die Wiedergewinnung Lothringens, als im Osten und Norden gegen die feindlichen Nachbarvölker: die Slaven, Ungarn und Dänen. Durch die Unterwerfung der Herzöge von Alemannien und Baiern vereinigte Heinrich alle deutschen Völker auf der Ostseite des Rheins zu einem gemeinsamen Reiche, und durch geschickte Benutzung der Verhältnisse (in einen: Kriege Karl's des Einfältigen wider dessen Gegenkönig Rudolf von Burgund) wußte er auch Lothringen wieder zu gewinnen, welches nun als fünftes Herzogthum bis in's 18. Jahrhundert beim deutschen Reiche blieb. Bei einem Ein- falle der Ungarn in Sachsen (924) war einer ihrer mächtigsten Fürste,: gefangen worden, für dessen Auslieferung und einen jährlichen Tri- but sie einen 9jährigen Frieden bewilligten. Die Zeit des Friedens benutzte Heinrich zur Verbesserung des deutschen Kriegswesens durch Anlage von Burgen (zur Aufbewahrung der Lebensmittel) und Befestigung der Städte, zu- nächst in den von ihn: unmittelbar beherrschten Ländern: Sachsen und Thüringen (Quedlinburg, Merseburg, Goslar), durch Herstel- lung des allgemeinen Aufgebotes und durch Bildung einer leicht be- waffneten (gegen die berittenen Ungarn nothwendigen) Reiterei. Um den Ungarn ihre Angriffe auf das Reich zu erschweren, suchte Heinrich die ehemals zinsbaren, aber später abgefalleuen slavischen Völker, welche sich zum Theil mit den Ungarn verbündet hatten, wieder zu unterwerfen und dehnte im Kampfe mit den Wenden die deutsche Herrschaft sogar bis gegen die Oder hin aus.
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